Westneuguinea | |
---|---|
Bezeichnung | Westpapua (nach den Ureinwohnern, den Papua), früher Westirian (indonesisch Irian Jaya) |
Status | Sechs Provinzen: Papua, Papua Barat, Papua Pegunungan, Papua Tengah, Papua Barat Daya[1] und Papua Selatan |
Fläche | 421.981 km² |
Höchster Punkt | 4.884 m (Puncak Jaya) |
Sprachen | Indonesisch und weitere 268 verschiedene Sprachen und Idiome |
Einwohner | 2,93 Millionen, davon zirka 52 % Papua, 48 % indonesische Immigranten (2002) |
Bevölkerungsdichte | 6,9 Einwohner je km² |
Religionen | 1,8 Millionen Christen, 0,5 Millionen Muslime, 7.000 Hindus, 4.000 Buddhisten. |
Lebenserwartung | 64 Jahre |
Hauptstadt | Jayapura |
Gouverneur | Ramses Limbong |
Militärkommandant | Generalmajor Zamroni |
Wirtschaft | Tropenholz (Merbau), Öl, Erdgas, Kupfer und Gold. 80 % der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze in traditioneller Subsistenzwirtschaft |
Internet | www.papua.go.id |
Zeitzone | UTC+9 |
Westneuguinea oder Westpapua ist die Westhälfte der äquatornahen Insel Neuguinea, welche dem Kontinent Australien zugehörig ist. Westneuguinea ist Teil der Republik Indonesien, während die Osthälfte als Papua-Neuguinea einen eigenen Staat bildet.
Westneuguinea grenzt im Norden an den Pazifik, im Süden an die Arafurasee. Der 141. Längengrad bildet die Ostgrenze zu Papua-Neuguinea. Die 2,4 Millionen Einwohner sprechen 274 verschiedene Sprachen, die zumeist zu den Papuasprachen gezählt werden. Die traditionellen, melanesischen Bewohner bezeichnen sich als Papua. Der letzte intakte tropische Regenwald Australasiens beherbergt die größte Biodiversität außerhalb des Amazonas. Neben mehr als 4000 Meter hohen vergletscherten Bergen finden sich reiche Kupfervorkommen und die größte Goldmine der Welt. Die weltgrößten Mangrovensümpfe an der Südküste beherbergen große Erdgasvorkommen. An der Vogelkophalbinsel befindet sich eines der reichsten und besterhaltenen Korallenriffe der Welt.
Auf Indonesiens Einverleibung der vormaligen Kolonie Niederländisch-Neuguinea durch den umstrittenen Act of Free Choice von 1969 folgten zahlreiche Menschenrechtsverletzungen an der melanesischen Bevölkerung. Militärs verschleppten und ermordeten schätzungsweise über 100.000 Menschen und sind aktiv beteiligt am illegalen Holzeinschlag, der Westneuguinea zum weltgrößten Lieferanten des wertvollen Tropenholzes Merbau macht und dabei den Lebensraum der indigenen Bevölkerung zerstört. Durch Umsiedlungen und Vertreibungen ist ein großer Bevölkerungsteil heute indonesisch.
Die von Unabhängigkeitsbewegungen 1971 ausgerufene Republik Westpapua ist international nicht anerkannt.